Chancen für Kulturentwicklung ? Kultur als Chance für Entwicklung

16/01/2007

Symposium am 24. und 25.11.2006 im Centre Socioculturel Régional Prabbeli

 

Mit der zweiten Veranstaltung von «discours wiltz» beleuchtete COOPERATIONS das Thema «Chancen für Kulturentwicklung – Kultur als Chance für Entwicklung». 2005 fand bereits die erste Veranstaltung von «discours wiltz» statt - eine Veranstaltung, mit der ein Jubiläum gefeiert wurde. 20 Jahre davor, 1985 wurde der Jardin de Wiltz eröffnet. Das Projekt «Jardin de Wiltz» löste in den 80er Jahren eine Entwicklung aus, die zur Gründung von COOPERATIONS asbl, einer geschützten Werkstatt, einem Kulturprogramm und zu einem Kulturzentrum geführt hat. Dieses Projekt in den 80er Jahren wurde von Künstlern initiiert, die sich mit ihrer Umwelt auseinandergesetzt haben und darüber einen intensiven Diskurs geführt haben. Anstatt einer akademischen Feier haben die Verantwortlichen von COOPERATIONS asbl zum 20jährigen Jubiläum «Jardin de Wiltz» ein neues Projekt lanciert: den «discours wiltz». Dieser «discours wiltz» soll die Idee des Künstlerdiskurses mit neuen Ideen, Bedürfnissen, Interessen und Menschen beleben.

Durch seine Entwicklung ist COOPERATIONS heute einer der Akteure für Kulturarbeit im Norden geworden. Im Rahmen einer Plattform von Gemeinden, LEADER+, Naturparks und COOPERATIONS entstand die Idee einer gezielten Kulturentwicklung im Norden Luxemburgs. Finanziell unterstützt von «LEADER+ Redange Wiltz» konzipierte COOPERATIONS im Auftrag dieser Plattform und mit Hilfe von Experten einen spannenden Diskurs.

Kultur spielt in urbanen Entwicklungsszenarien eine immer wichtigere Rolle, wie allein das Beispiel der europäischen Kulturhauptstädte zeigt. Noch ist die Rolle des ländlichen Raums in diesen Positionierungsbestrebungen diffus und häufig auf ein kulturelles Selbstverständnis mit vorwiegend historischen und traditionellen Rückgriffen orientiert. Zeitgenössische Kultur mit innovativem Charakter scheint zum Gedeihen den Nährboden von Ballungsräumen zu suchen. Könnten sich in den nächsten Jahren Schwer-punkte verlagern? Und wenn - unter welchen Voraussetzungen?

Uli Boeker, Bürgermeisterin aus Ottensheim in Oberösterreich fesselte das Publikum mit der Schilderung von Kulturarbeit und politischem Alltag. Sie stellte anschaulich Zusammenhänge zwischen Kulturinitiativen in ihrer Gemeinde und einer neuen Dynamik der Kleinstadt an der Donau her. Reinhart Richter aus Osnabrück konnte seine Erfahrungen als Expolitiker, Hochschulreferent und Experte für Planung, Beratung und Moderation von Kulturarbeit vermitteln. Dr. Markus Morr aus Hessen gelang es, die an sich technische Thematik kultureller Planungsvorgänge humorvoll und überzeugend zu behandeln. Iken Neisener stellte mit ihrer kulturellen Planungsarbeit im Landkreis Potsdam-Mittelmark ein praktisches Beispiel von Kulturentwicklung dar. Alle Vorträge und die darauf folgenden Diskussionen machten den Zusammenhang zwischen Kultur- und Regionalentwicklung deutlich.

Eröffnet wurde das Wochenende mit einem Vortrag von Ainhoa Achutegui, neue Direktorin, des Centre des Arts Pluriels in Ettelbruck. Sie sprach über inhaltliche Besetzung von Kultur und machte das an Beispielen von räumlichen Besetzungsaktionen aus Wien und Venezuela fest. Jean Reitz moderierte ein Symposium, das auch ausreichend Zeit vorsah, regionale Anliegen und Bezüge zu diskutieren. Pierre Koppes vertrat am Eröffnungsabend die LEADER-Gruppe und die Kulturplattform. Er setzte sich mit den Begriffen von Kunst und Kultur auseinander und breitete das Spektrum der Thematik aus.

Mit dem Symposium ist das Thema Kulturentwicklung auch im Norden auf der politischen Agenda weiter nach oben gerückt. Konkret wird schon im Februar 2007 eine erste öffentliche Veranstaltung in Richtung einer koordinierten und von LEADER unterstützten Kulturentwicklung im Norden Luxemburgs durchgeführt.



Weitere Auskünfte
COOPERATIONS / Herbert Maly
Tel.: 95 92 05 - 23
maly@cooperations.lu