Freiraum für Kinder & Jugendliche in der Gemeinde Grosbous!

06/12/2013

Seit Jahren gibt es in der Gemeinde Grosbous kein richtiges Sprachrohr für die Jugend. Ein Jugendverein besteht nicht. Darum hat sich die neue Gemeindeführung nach den Gemeindewahlen im Oktober 2011 entschlossen, eine konsultative Kommission auch für Kinder- und Jugendbelange ins Leben zu rufen. Wie in vielen ländlichen Gemeinden gehörten vor allem Jugendliche auch in der Gemeinde Grosbous nicht unbedingt zu den wichtigsten Zielgruppen der Gemeindeentwicklung und Ortsgestaltung. Und das, obwohl Jugendliche zu den Bevölkerungsgruppen zählen, die den Freiraum in Gemeinden am intensivsten nutzen. Im Rahmen des LEADER-Projektes “Fräiraum fir Kanner a Jugendlecher an der Gemeng Groussbus” wurde nun eine Spielraumleitplanung aufgestellt und hierbei gezielt die Kinder und Jugendliche mit ins Boot genommen.

Aufstellung einer Spielraumleitplanung mit dem Verein Mobile Spielaktion Trier eV

Die Methode der Spielraumleitplanung wurde von dem Verein “Mobile Spielaktion Trier” entwickelt, um vorhandene und potentielle Spielräume in den öffentlich zugänglichen Bereichen eines Stadtteils oder Dorfes zu erfassen. Dabei geht es nicht nur um die Bewertung der Spiel-, Bolzund Sportplätze, sondern darum festzustellen, inwieweit das gesamte Spektrum der kindlichen Aktivitäten innerhalb definierter Aktionsradien abgedeckt werden kann. Die Spielraumpläne bestehen aus einem erwachsenenorientierten Bereich (Spielraumbestandsaufnahmen) und einem kinderorientierten Bereich (Kinderdorfplan).

Spielraumbestandsaufnahme

Bei der Spielraumbestandsaufnahme werden alle öffentlich zugänglichen (Spiel-)Räume, die im Ort und dessen Einzugsgebiet liegen erfasst. Zur Erhebung dieser gingen Mitarbeiter der “mobilen Spielaktion e.V.” mehrmals im Mai und Juni 2013 in die beiden Orte Grosbous und Dellen. Über jeden vorgefundenen (Spiel-) Raum, der bestimmte Qualitätsmerkmale erfüllt, wurde ein detailliertes Protokoll angefertigt. Anhand der Ergebnisse wurde zu jeder Spielraumkategorie (Eltern-Kind-Spielraum, Phantasieund Abenteuerraum etc.) ein Bestandsplan erstellt, der genau aufzeigt, in welchem Bereich Spielraumlücken bestehen.

Bestandsaufnahme aus Kindersicht: Aktion Kinderdorfplan im Sommer 2013

Auch die Meinung der Kinder und Jugendlichen wurde im Rahmen des Projektes natürlich berücksichtigt. Diese sehen die Welt mit anderen Augen und können daher wertvolle Erkenntnisse für das Projekt liefern. Deshalb wurde auch bereits gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen im Rahmen einiger Workshops ein Kinderdorfplan entworfen. Dieser zeigt die Stärken und Schwächen. So wurden neben Spielplätzen und Treffpunkten auch einige Gefahrenpunkte ausgewiesen.

Workshops im Juli 2013

Das Begegnungsfest zum Thema “Kinderdorfplan” am 13. Juli in Grosbous war ein voller Erfolg! Die Ergebnisse werden nun mit der Gemeinde diskutiert. Hierbei werden die unterschiedlichsten Themenbereiche angesprochen. Neben der Qualität der vorhandenen Grün- und Freiflächen soll in diesem Rahmen auch die Erreichbarkeit der verschiedenen Spiel- und Sportplätze diskutiert werden. Ausgehend von den Lücken in den Radien und den lokalen Besonderheiten wird nun zusammen überlegt, wo sich ein konkreter Handlungsbedarf in den Orten der Gemeinde ableiten lässt. Aus dem Vergleich zwischen Sollvorgabe (Standards) und Istzustand können Entwicklungsziele für die bewerteten Wohnräume festgelegt werden.

Erstellung eines Konzepts

Mit Hilfe der Spielraumpläne ist es relativ einfach, sich einen Überblick über die Spielraumsituation eines Ortes zu verschaffen. Werden Flächen und Räume neu geplant, so können vorhandene Lücken bei den Einzugsgebieten der einzelnen Spielräume geschlossen werden und es ist möglich zielgerichtet und bedarfsgerecht zu planen.